Können wir so weiterwirtschaften? - die nächste Generation auch noch?
Vortrag und Diskussion mit Mag. Hans Holzinger von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (RJZ), Salzburg
Donnerstag, 13. Februar 2025 um 19:00 Uhr im Bildungswerk Rosenheim, Pettenkoferstraße 5. Der Eintritt ist frei!
Rosenheim – Können wir so weiterwirtschaften – ohne Rücksicht auf die kommenden Generationen? Diese Frage stellt sich das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen und hat dazu in Kooperation mit dem Bildungswerk Rosenheim Hans Holzinger von der Salzburger Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, zu einem Vortragsabend eingeladen. Er findet bei freiem Eintritt am Donnerstag, 13. Februar, um 19 Uhr im Bildungszentrum St. Nikolaus in der Pettenkoferstraße 5 statt.
Holzinger hat letztes Jahr sein Buch „Wirtschaftswende“ veröffentlicht. Darin gibt er einen gut lesbaren Überblick über die Diskussion zu dem Thema. Er verharrt nicht in Analyse und Klagen, sondern zeigt, dass in vielen Bereichen bereits erste Veränderungen einsetzen: „Eine andere Welt ist möglich und auch nötig. Wir alle können dazu beitragen.“
Unsere Wirtschaft ist unglaublich produktiv. Im globalen Wettbewerb muss sie diese Produktivität weiter steigern. Dabei wird übersehen, dass unser Wirtschaften auch große Schäden verursacht, deren Ausmaß allmählich immer schmerzhafter erlebbar wird: Unsere natürlichen Lebensgrundlagen werden unter anderem durch Flächenfraß, Artensterben oder Klimawandel verändert und gefährdet. Zunehmende Einkommens- und Vermögensdiskrepanzen und soziale Polarisierung gefährden zudem den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Dass sich unser Wirtschaften ändern muss, ist mittlerweile weitgehend anerkannt, wird aber immer wieder verdrängt. Früher oder später wird uns die Realität aus unserem Traum vom „weiter wie bisher“ herausreißen. Zumindest die jüngere Generation muss sich mit der existenziellen Bedrohung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensgrundlagen auseinandersetzen.
Was können und müssen wir ändern? Wie kann uns das gelingen? Reicht ein grünes Wachstum oder müssen wir unsere Wachstumsabhängigkeit überwinden? Genügen Appelle an nachhaltigere Konsum- und Lebensstile oder brauchen wir strukturelle Veränderungen und Antworten auf die Verteilungsfrage?
In Vortrag und Diskussion geht es auch darum, was eine ökologische Wirtschaftswende für eine Mittelstadt wie Rosenheim bedeutet.
Veranstalter:
Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen e. V.
Bildungswerk Rosenheim e.V.
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Rosenheimer Forum
Das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen e.V. versteht sich als Forum für die Diskussion und die ideelle Förderung des Städtebaus und des Baugeschehens in der Stadt Rosenheim und in ihrem Umland. Zu Fragen der Stadtentwicklung gehören im Sinne der Nachhaltigkeit auch Umweltfragen sowie politische, wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge.
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Ich würde mir wünschen, dass im Rahmen der Veranstaltung auch über den Zusammenhang von Wachstumzwang, Geld und Verschuldung, v.a Staatsverschuldung, gesprochen wird, wie es der preisgekrönte Film „Oeconomia“ zum Thema macht.
Die Kernthese der Regisseurin lautet, „dass der Wachstumszwang nicht aus einem immer größer werdenden Bedürfnis nach noch mehr Gütern und Dienstleistungen getrieben ist. Sondern aus der Notwendigkeit, dass die Geldmenge ständig wachsen muss, damit die Geldversorgung der Wirtschaft nicht zusammenbricht.“ (…) „Wir haben also ein Wirtschaftssystem, das beständig neue Kreditnehmende braucht, damit die öffentliche Geldversorgung nicht zusammenbricht. Und somit brauchen wir ständig weitere Investitionen für neue Flughäfen, Autobahnen, Produktionsstätten und Produkte – unabhängig davon, ob wir sie brauchen oder nicht, und die ökologischen Grenzen sind dabei völlig außer acht geblieben. In den Wirtschaftswissenschaften wird mit ökonomischen Modellen hantiert, die nur sehr unzureichend die Realität beschreiben. Es wird auch in Talkshows nie über Themen diskutiert, die mit dem Zusammenhang von Geld, Schulden und Wirtschaftswachstum zu tun haben.“*
*https://www.sueddeutsche.de/medien/kapitalismus-profitstreben-dokumentation-geld-1.5458342
Das wäre in der Tat eine interessante Fragestellung.
Und damit zusammenhängend: Ist der Kapitalismus aus Systemsicht tatsächlich zum Wachstum verdammt?
Gibt es Gegenbeispiele?
Oder brauchen wir auf jeden Fall ein anderes Wirtschaftssystem?
Und wie könnte das aussehen?
Vielleicht brauchen wir ein anderes Menschheitsbild.
Was ist für uns Menschen wirklich wichtig? Was gibt Sinnerfüllung, Glück, tiefe innere Zufriedenheit?
Die Frage nach Systemen, Verboten, Regularien usw. bekäme eine völlig neue Bedeutung.
Frau Sailer hat sicher recht – aber zur Umsetzung bedarf es der Einsicht und daraus resultierend der parlamentarischen Mehrheiten. Beides sehe ich nicht.
Diskussionswürdig wäre gestern auch die Einschätzung von Daniel Susskind „Degroth ist eine der größten Fehleinschätzungen. Unendliches Wachstum ist möglich, es kommt nur darauf an, welches Wachstum.“ gewesen – leider hat dann am Ende die Zeit gefehlt. Siehe dazu den Artikel in der SZ vom 12.02.2015, Seite 14.