Eine aktuelle Petition auf openpetition.de thematisiert die zukünftige Entwicklung am Happinger See. Unter dem Titel „Der Happinger See: Naherholung für alle statt Profit für wenige“ fordert die Bürgerinitiative Happinger See dazu auf, das Gebiet rund um den See als öffentlich zugänglichen Naherholungsraum zu bewahren. Die Petition kritisiert die Pläne der Stadt, einem privaten Investor auf einem städtischen Grundstück am Happinger See einen Neubau für Fremdenzimmer mit Gaststätte (zu einem früheren Zeitpunkt sei noch von Hotelbetrieb die Rede gewesen) zu ermöglichen. Es wird befürchtet, der freie Zugang für die Allgemeinheit könne eingeschränkt werden. Angeblich verfolge die Stadt Pläne, die Fläche in Erbpacht für viele Jahrzehnte einer privatwirtschaftlichen Nutzung zu überlassen.

Oberbürgermeister März versucht in einer Videobotschaft auf den Social-Media-Kanälen der Stadt für Klarheit zu sorgen und behauptet, die öffentliche Liegewiese würde in jedem Fall erhalten bleiben. Sein Ziel sei, eine „vernünftige Seegaststätte“ zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem Stadtrat werde er „gut darauf aufpassen“, dass etwas entsteht, das an den Ort passt. Menschen, die andere Behauptungen in den Raum stellten, bezeichnet er als „Lügner“ und Verbreiter von fake-news.

Die Intensität der Debatte lässt deutlich erkennen, dass das Thema auf breites Interesse stößt, erheblicher Gesprächsbedarf und in Teilen der Bevölkerung nur wenig Vertrauen in ein gemeinwohlorientiertes Vorgehen der Stadt besteht.

Die geplanten Diskussionsveranstaltungen und Beteiligungsformate beim Rosenheimer ISEK stellen eine Gelegenheit dar, grundsätzlich über die Art und Weise zu sprechen, wie man als Stadtgesellschaft in einen vertrauensvollen, koproduktiven, transparenten und ggf. ergebnisoffenen Planungsdialog treten könnte. Insbesondere wenn es um öffentlichen Grund und gemeinwohlorientierte Nutzungen geht. Das ISEK beinhaltet explizit auch die Erstellung von Stadtteilkonzepten, also auch für Happing.

Zur Beteiligung beim Rosenheimer ISEK

Im Dezember 2023 wurde über einen Antrag der Stadtratsfraktion von Bündnis90/Die Grünen zusammen mit dem Vertreter der ÖDP im Stadtrat beraten. Der Antrag hatte die Gründung einer Arbeitsgruppe und die Beteiligung der Öffentlichkeit gefordert, um über die Zukunft des nördlichen Seeufers zu entscheiden. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.

Auf innpuls.de wurde zuletzt über das Thema und die unterschiedlichen Standpunkte der Stadtratsfraktionen berichtet: „Wie geht es weiter am Happinger See?“. Auch der Start der Petition am 3. Mai 2024 ist Gegenstand der Berichterstattung: „Bürgerinitiative Happinger See startet Petition“. In einem weiteren Beitrag kommt der aktuelle Pächter zu Wort und beteuert, dass seine Pläne nicht im Widerspruch zu den Forderungen der Petition stünden.

Im OVB wurde berichtet: „Beliebte Liegewiese am Happinger See bleibt frei zugänglich“

Seitens der Bürgerinitiative wird auf eine animierte Projektpräsentation verlinkt, die sich mutmaßlich auf ein Planungsvorhaben eines privaten Investors am See bezieht. Leider wird der Kontext nicht näher erläutert: „Chaletdorf Seltenhof Rosenheim“

Wir ermutigen Sie, die laufende Diskussion zu verfolgen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Zukunft dieses wichtigen Naherholungsraums ist es wert, in einer breiten Diskussion sorgfältig abgewogen zu werden.

Die Ideenkarte der ISEK-Bürgerbeteiligung wäre ebenso ein geeigneter Ort, um Vorstellungen zur Zukunft des Happinger Seeufers zu formulieren!